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Staunen. Zweifeln. Grenzerfahrung.

· Mosaiken

Das Staunen, der Zweifel und die Grenzsituation, sind drei Gründe, um - in Anlehnung an den Philosophen Karl Jaspers - ins ernsthafte Gespräch mit ernsthaften Menschen zu gehen. Das Staunen darüber, welche Wendungen das Leben nimmt. Der Zweifel an Entscheidungen, an einer Lebensform vielleicht, an Fähigkeiten und Möglichkeiten. Die Grenzsituation, die vom Übergang, vom Verlust, vom Abschied, von einem Aufbruch ins Ungewisse, noch nicht Fassbare gekennzeichnet ist. Im Staunen, sagt Matthias Dobrinski, - und das gilt auch für das Zweifeln und die Grenzerfahrung - werde der 'Panzer der Wirklichkeitsverkürzung' durchbrochen: 'Wer staunen können will, muss sich angreifbar machen, sich treffen lassen, muss die Wahrheiten, die er mit sich durch das Leben führt, als vorletzte sehen lernen.'  

Existenzielle Fragen suchen gute, eigene Antworten. Sie suchen unverkürzte Antworten, die sich meist erst durch Suchbewegungen zeigen. Manchmal steht eine Krise vor der Antwort. Oft wachsen Krisen zu wie die Dornenhecke im Märchen. Der Philosoph und das Märchen beschreiben grundständige menschliche Verfassungen, für die sich niemand schämen oder für krank erklären lassen muss. Gerade wenn die Selbstverständlichkeiten abhanden kommen, geht es darum, nicht zu verstummen. Und auch diese Bedürftigkeit nach einem menschlichen Gegenüber verbindet uns alle jenseits aller Grenzen. In diesem existenziellen Sinn gilt: It's all about contact.